© CHaCHaCHi.org / Christoph Künzli

Aktuelles

November 2023

Das Schuljahr ging Ende Oktober zu Ende, so dass nun gute 2 Monate unterrichtsfrei sind. Das heisst für die Slumkinder, dass sie keine Beschäftigung und auch keine regelmässigen Mahlzeiten haben. Wir beschlossen - wie schon früher –, wieder ein Ferienprogramm mit Mittagessen in allen 8 Schulen zu organisieren. Die Lehrkräfte sind gerne bereit mitzumachen und bieten den dankbaren Kindern musische Aktivitäten an: Singen, Tanzen, Zeichnen, Dramatisieren usw. Kurz, alles, was Spass und Freude macht. Das sind Bereiche, die im normalen Schulalltag zu kurz kommen. Die Lehrkräfte berichten, dass bei vielen Kindern versteckte Talente sichtbar würden. Kinder einer unterstützten Primarschule machen sich bereit, um ausgelassen zu tanzen. Die Köchinnen bereiten das Essen für die Kinder auch während den Ferien zu, denn sowohl sie wie auch die Lehrkräfte haben während den Ferien eine schwierige Zeit, da sie kein Einkommen haben: keine Schulgelder bedeutet kein Geld für Löhne. Wir bezahlen ihnen allen ein kleines Feriengehalt und sie dürfen an den Mahlzeiten teilnehmen. Mittagessen in einer der unterstützten Primarschulen Nothilfe ist nach wie vor wichtig: Jackline besucht fast täglich sowohl die Schulen als auch alleinstehende Mütter im Slum, die leider nur ab und zu eine Tagesarbeit finden und so oft kein Geld fürs tägliche Essen haben. Sie gibt ihnen einen Batzen für Nahrungsvorräte. Im kommenden Januar reisen Christoph Künzli und ich, Heidi Brenner, nach Kenia, um wieder tagelang mit Jackline im Slum unterwegs zu sein und die liebenswürdigen Menschen anzuhören.

Juli 2023

Die wirtschaftliche Lage in Kenia ist für viele der Ärmsten lebensbedrohend. Viele haben kein Geld, um das teuer gewordene Essen zu kaufen. Selbst für die leidgeprüften und friedfertigen Kenianer ist die Schmerzensgrenze überschritten. Die Spannungen und Demonstrationen nehmen zu und viele haben Angst vor Unruhen und Gewalt von Seiten der Polizei und des Militärs. Unsere Hilfeleistungen für die 8 Slumschulen mit gegen 2’000 Kindern und 70 Lehrkräften sind nach wie vor dringend nötig und sehr willkommen. Sie alle und auch Eltern und Betreuerinnen schätzen die nahrhaften gesunden Mahlzeiten für ihre Kinder sehr. Unsere kenianische Mitarbeiterin betreut die Schulen engagiert, organisiert die Nahrungsmittel und deren Verteilung und kontrolliert, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Sie ist fast täglich mit Heidi in Kontakt. Noel ist ein sozial sehr engagierter Schulleiter Reis mit Green Grams (eine Art von Bohnen) Wir erhalten monatlich von den SchulleiterInnen einen genauen Rapport. Da für viele Kinder keine oder nur sehr geringe Schulgelder bezahlt werden können, reicht es für die Lehrkräfte nur für einen Teil des winzigen Monatseinkommens. So haben wir beschlossen, einen Mindestlohn zu garantieren, der zwar immer noch kaum reicht zum Decken der monatlichen Kosten für Miete und Nahrung, aber mindestens die Not etwas lindert. Zur Zeit beläuft sich dieser monatliche Minimallohn auf 7'000 KES, was knapp SFR 50.- entspricht. Wir werden die fehlenden Schulgebühren wohl noch etwas stärker kompensieren müssen…. Brief von Schulleiter Noel vom 8.Juli 2023: Dear Mrs. Heidi, I really appreciate your assistance and thank you for the faithful support that you provide us with. I will get more information in details from Jackline concerning the assistance for our teachers who are earning below ksh7000. On the other hand we are trying really hard in pushing parents to fulfill their responsibility by contributing and paying the fees as required and we hope that they will contribute more hence forth. The meals have a wonderful and great impact on the children's health and most have shown a significant improvement in health. We are so greatful Heidi. Kind regards Noel Abrechnung der Israel Primarschule von Januar bis Juli 2023 - einfach hier klicken. Video Pimarschule Israel - einfach hier klicken Zudem helfen wir – wie schon letztes Jahr - vielen Haushalten im Slum mit Notgeld für Essen. Herzlichen Dank an alle, die unsere Unterstützung an die Ärmsten mit Spenden ermöglichen!

März 2023

Unsere Mitgliederversammlung verlief erfolgreich. Danke allen, die – zum Teil von weither – gekommen sind und interessiert mitgemacht haben. Vorläufig fahren alle Vorstandsmitglieder weiter. Carole Malik (ehemals Maertens) macht ein Jahr Babypause, denn sie hat vor kurzem Tochter Emily geboren. Allfällige Interessent*innen an aktiver Mithilfe im Vorstand sind willkommen. Voraussetzung für eine Aufnahme ist eine vorgängige Mitreise nach Nairobi, um unsere Mitarbeiterin vor Ort und unsere Projekte kennen zu lernen. Da wir seit der Corona bedingten Wirtschaftskrise in Kenia in 8 Primarschulen, mit gegen 2’000 Kindern, die Verpflegung organisieren, wollen wir sicher sein, dass die Mahlzeiten ausgewogen und gesund sind - auch wenn die Menu-Möglichkeiten beschränkt sind. Heidi nahm deshalb Kontakt auf mit der Saluta Coach AG, einem Start-Up der Uni Basel und erhielt eine ausgezeichnete Beratung und Evaluation. So können wir nun sicher sein, dass die zwei Menus, die neu abwechslungsweise gekocht werden, nahrhaft, protein- und vitaminreich sind und die notwendigen Mineralstoffe enthalten. Einen grossen Dank an die Saluta Coach AG, welche diese Beratung unkompliziert und kostenlos gemacht hat.

November 2022 (von Heidi Brenner)

Vor wenigen Tagen kam ich aus Kenia zurück mit sehr gegensätzlichen Eindrücken und Gefühlen. Auf der einen Seite sind die unzähligen warmherzigen Begegnungen mit den Menschen im Slum von Kibra (neu für Kibera). Die Liebenswürdigkeit und die herzlichen Willkommensgesten sind überall spürbar: in den Primarschulen und den armseligen Hütten. Auf der anderen Seite ist das Elend, der Hunger und die Aussichtslosigkeit der meisten Menschen im Slum, die wie eine dunkle kalte Hülle alle -sie und uns- erstarren lassen. Die allgemeine Situation ist noch schlimmer als ich sie vor einem Jahr beschrieben habe (Bericht November 2021). Diesmal begleitete mich Christian Eisenhut, ein Sozialpädagoge von Interlaken, der die besondere Welt im Slum zum ersten Mal hautnah erlebte und seine Erfahrungen im untenstehenden Bericht beschreibt. Die Fotos sind von ihm. Wir waren stets mit unserer kenianischen Mitarbeiterin Jackline unterwegs. Ohne sie hätten wir wohl weder die Primarschulen erreicht noch aus dem Slum herausgefunden! Bei den Kleinen in der St. Charles Primary In der Hütter der Schulleiterin Mary Wir versorgen weiterhin 8 Slumschulen mit gegen 1'800 Kindern und 70 Lehrkräften mit täglichen Mittagessen. Das ist sehr wichtig, da für sehr viele Lernende und Lehrende das die einzige tägliche Mahlzeit ist. Wir besuchten auch einige Mütter in ihren Hütten. Überall ist das Hauptproblem der Hunger! Wir konnten in diesem Jahr noch mehr Nothilfe leisten als im letzten Jahr, da wir eine sehr grosse Einzelspende speziell zu diesem Verwendungszweck erhalten haben. An einem Tag besuchten wir auch das GENTIANA Technical College von Peter Baumgartner in Kawangware, einem anderen Slum von Nairobi. Die Elektriker werden dort nach dem Massstab einer schweizerischen Lehrwerkstätte mit sehr viel praktischen Übungen ausgebildet. Seit Jahren bezahlen wir willigen Schulabgänger*innen die Kosten für die zweijährige Ausbildung: neben den Schul- und Examensgebühren auch die monatlichen Kosten für Miete und Essen. Dabei handelt es sich um Darlehen, von denen sie später einen Teil zurückzahlen müssen. Im GENTIANA Technical College bei den Elektrikern und bei den Einzelgesprächen mit ‘unseren’ Lernenden Ich habe auch wieder alle unsere Lernenden und Studierenden – ehemalige und jetzige – an mehreren Tagen zu einem Treffen mit Lunch eingeladen. Das wird immer sehr geschätzt, kann man doch bei dieser Gelegenheit der Swiss Mum im Einzelgespräch über die Sorgen berichten und sie um Rat fragen. Zusätzlich kann man ein leckeres Mitttagessen mit anderen geniessen und Erfahrungen austauschen. Der Besuch im Kinderheim TANIA, wo Kinder mit speziellen Bedürfnissen ein Zuhause finden, durfte nicht fehlen. Wir unterstützen das Heim ja nach wie vor mit monatlichen Beträgen an die laufenden Kosten, was für das Leiterpaar Jennifer & Joseph eine grosse Hilfe ist. Diesmal halfen wir auch das wichtige Wasserloch wieder funktionstüchtig machen: Die Pumpe und der Schacht mussten erneuert werden. Zusammen mit amerikanischen Freunden von TANIA bezahlten wir die Instandstellung. Jennifer & Joseph hatten auch eine Überraschung bereit: nach dem eindrücklichen Besuch der verschiedenen Schulklassen – z.T. schwer beeinträchtigte Kinder, andere in Normalklassen - durften wir auf dem grossen Landwirtschaftsgelände je ein Macadamia Nussbäumchen setzen! Spezialklasse im TANIA Jackline, Jennifer, Christian, Joseph, Heidi und Bruno Christian und ich machten mit Jennifer & Joseph eine viertägige Reise nach Meru, ihrem Herkunftsbezirk, und rund um den Mount Kenia, wo wir viele ihrer Jugendorte und Verwandten besuchten. Es war spannend und zugleich beruhigend, dass es doch Gebiete in Kenia gibt, die von der furchtbaren Dürre verschont und fruchtbar sind. Herrliche Chabisköpfe in Meru bei Josephs Bruder Kleiner Markt in der Nähe des Mount Kenia Was für eine ungerechte Welt! Es hätte genug Gemüse und Früchte, aber leider können die Ärmsten in den Slums sie nicht kaufen, da ihnen das Geld fehlt! Hier finden Sie den Reisebericht von Christian Eisenhut. WICHTIG: IN EIGENER SACHE Wir vom Vorstand haben uns schon länger Gedanken zur Zukunft von CHaCHaCHi gemacht. Nun haben wir beschlossen - nach 16 Jahren - auf Ende 2023 Nachfolger*innen zu suchen, die den gut eingespielten Verein weiterführen möchten. Mit unserer kenianischen Mitarbeiterin vor Ort haben wir eine langjährige, sehr zuverlässige und vertrauenswürdige Mitarbeiterin, die alles bestens kennt. Natürlich würden die Nachkommenden sorgfältig eingeführt und begleitet werden. Bitte meldet Euch bei Heidi Brenner, wenn Ihr Interesse hättet, eine sinnvolle und dankbare Aufgabe zu übernehmen, oder jemanden kennt, der/die geeignet wäre.

August 2022

Oh herrjeh! Da ist uns doch untergegangen, seit dem letzten Bericht von Heidi unser ‘Aktuelles’ zu aktualisieren! Das tut uns leid…. Schon bald steht der nächste Besuch unserer Präsidentin in Kenia bevor. Leider hat sich die ökonomische Situation in den Slums und landesweit noch verschlechtert. Seit 2007, als wir starteten, war die Notlage nie so gross wie jetzt und eine Besserung ist kaum in Sicht. Sehr viele leiden Hunger. Unsere Mitarbeiterin Jackline, die praktisch täglich in Kibera unterwegs ist, berichtet, wie weh es ihr tue, den hungernden Menschen zu begegnen und wie erleichternd es sei, ihnen Notgeld für Nahrungsmittel geben zu können. Wir haben alle unsere Projekte am Laufen, geben aber sehr viel Geld zusätzlich für Nahrung und Nothilfe aus. Die Kinder und Jugendlichen brauchen etwas im Magen, um lernen zu können. So sind die Mahlzeitenprogramme an ‘unseren’ 8 Primarschulen - mit gegen 2'000 Kindern - weiterhin essenziell und alle werden satt, dank unserer Spender*innen.

November 2021

Vor ein paar Tagen kam ich von Kenia zurück. Endlich konnte ich wieder mal ‘unsere’ Kinder und Jugendlichen besuchen und im Slum von Kibera die Lebensumstände der Ärmsten erfahren. Die Corona-Krise und die Lockdowns haben die meisten verzweifelt und noch bedürftiger gemacht. Die Wirtschaftskrise ist allgegenwärtig. Die alleinstehenden Mütter finden nur selten Gelegenheit, in einem Privathaushalt putzen oder waschen zu können und haben somit kein Einkommen, um Essen zu kaufen und ihre Kinder zu ernähren. Einige sind erfinderisch: Die Mutter macht Briketts aus Holzkohleresten Unzählige Hütten müssen neuen Strassen weichen Die privaten Slum-Primarschulen erhalten immer noch keine Nahrungsmittel mehr vom WFP (Welternährungsprogramm der UNO), obschon es bitter nötig wäre. So fährt fort, ca. 1'700 Kindern und 65 Lehrkräften in 8 Slumschulen die Mittagessen zu bezahlen. Dies ist für gut die Hälfte der Kinder die einzige tägliche Mahlzeit. Unsere Mitarbeiterin Jackline kontrolliert nach wie vor wöchentlich, ob die Kinder im Gegenzug nicht nach Hause geschickt werden, wenn noch Schulgebühren ausstehen.

Reis und Kohl für alle….

… und danach werden die Pfannen gereinigt….

Es gibt weniger Gelegenheitsjobs als vor Corona und zum Teil wurden die niedrigen Löhne noch bis zu 50% gesenkt! Ich war ein paar Tage im Slum unterwegs, um alle 8 Primarschulen zu besuchen und in viele Hütten reinzuschauen, um die Sorgen der Mütter, Väter oder Guardians (Pflegeeltern) anzuhören. Es war äusserst bedrückend zu hören und auch zu sehen, dass die grösste Sorge der Betreuenden darin besteht, Essen nach Hause bringen zu können. In keiner einzigen Hütte gab es etwas Vorräte! Ich habe alle unsere Lernenden und Studierenden – ehemalige und jetzige – zu einem Treffen mit Lunch eingeladen. An drei Tagen kamen fast alle, zum Teil von weither. Sie wollten wieder mal live mit der Swiss Mum sprechen und nicht nur per Mail. Es ist eindrücklich, wie sich viele zu verantwortungsbewussten jungen Frauen und Männern entwickelt haben. Für viele war / ist der Berufseinstieg nach der Ausbildung schwierig, da einfach zu wenige Jobs vorhanden sind. Viele bemühen sich auch, den Anteil des Darlehens, den sie zurückzahlen müssen, abzustottern. Ein paar unserer Studis beim Lunch Agnes und Hudson sind zertfizierte Primarlehrer und unterrichten mit viel Liebe zu den Kindern Wir hoffen alle, dass sich die Situation in Kenia normalisiert und viele neue Arbeitsstellen geschaffen werden.

März 2021

Wir möchten allen Mitgliedern und Gönner*innen ganz herzlich danken, dass sie uns in der Corona Krise sehr grosszügig unterstützt haben. Lieder können wir dieses Jahr die Mitgliederversammlung nicht wie üblich mit geselligem Zusammensein verbinden. Wir senden allen unseren Mitgliedern die Unterlagen elektronisch zu und danken für das Verständnis und die schriftliche Stimmabgabe. Wir konnten im letzten Jahr viel Nothilfe leisten - vor allem für Essen aber auch für unsere Lernprogramme (siehe Jahresbericht 2020 und unten Aktuelles). Wegen des ausserordentlichen Jahres haben wir unser Budget stark überzogen (siehe Jahresrechnung 2020). Wir fahren vorläufig weiter mit Nothilfe, da die wirtschaftliche Situation vor allem für die Ärmsten schlimm ist und sie oft keine Gelegenheitsjobs finden können. Alle Kinder sind nach fast 10 Monaten wieder in der Schule. Wir haben mit den Schulleiter*innen von 8 Slumschulen vereinbart, dass wir für alle - fast 1'500 Schüler und Schülerinnen - die Gebühren für die täglichen Mittagessen bezahlen. Alle Kinder haben so zu essen und werden nicht nach Hause geschickt, wenn die Eltern die Schulgebühren nicht pünktlich bezahlen können. Jackline besucht die Schulen unangemeldet zwei- bis dreimal wöchentlich, um zu kontrollieren, ob sich die Schul-Verantwortlichen an unsere Abmachung halten. Auch die High School Studis sind seit Januar wieder in ihren Klassen. Die Lernenden an technischen Colleges (Lehrwerkstätten) haben ebenfalls wieder mit regulärem Unterricht begonnen. Alles scheint fast den normalen Lauf zu nehmen.

November 2020 (verfasst von Heidi Brenner)

Die Situation in Kenia hat sich seit meinem letzten Bericht vom August leider wenig verändert. Obschon eine grosse Angst vor dem Corona Virus herrscht, habe ich von keinem einzigen tödlichen Fall in den uns bekannten Kreisen gehört. Viele meinen: „Wir sterben eher an Hunger als an Covid-19.“ Immer noch ist es für die Menschen im Slum enorm schwierig, Gelegenheitsjobs zu finden, um das tägliche Essen zu kaufen und die Mieten zu bezahlen. Wir verteilen nach wie vor Nothilfegeld an Familien im Slum und an unsere Studenten. Zwei Familien, die von uns unterstützt werden. Die Primarschulen und die High Schools haben Anfang November die obersten Klassen zum Unterricht aufgeboten, alle anderen werden voraussichtlich im Januar 2021 wieder starten. Unsere Lernprogramme in 8 Zentren in Kibera laufen noch bis Ende November. Da im September die Gruppengrösse auf 25 Kinder erweitert werden konnte, profitieren seither circa 2’000 Kinder vom Unterricht und den Mittagessen. Weitere 1’000 Kinder (aus früheren Lerngruppen) dürfen weiterhin zum Mittagessen kommen. Zum Glück haben wir ein finanzielles Pölsterchen, denn unser Budget wird in diesem Nothilfe-Jahr stark überzogen werden. Ich habe mich seit Beginn dafür eingesetzt, dass der Unterricht für die Vorschul- und Unterstufenkinder spielerisch und kreativ sein soll. Die kenianischen Lehrkräfte und unsere Studenten hatten wenig Ahnung von modernen Unterrichtsformen. Ich konnte ihnen dann Ideen und praktische Tipps geben, mit denen sie den Unterricht abwechslungsreich und spannend für die Kinder gestalten können. Gerade die relativ kleinen Gruppen laden zum Ausprobieren von neuen Ideen ein. Die Lehrkräfte von Kisumu Ndogo und Gatwekera; davon 4 Studenten von uns Jede Woche erhalten die Lehrkräfte ein paar konkrete Anleitungen, wie man Sprachförderung und Arithmetik ohne Bücher, Wandtafel und spezifisches Material - dafür aber mit Spass - vermitteln kann. Da sie erleben, wie viel Freude die Kinder an den Übungen haben und sie diese immer wiederholen wollen, sind auch die Lehrkräfte enthusiastisch. Sie haben angefangen, selber Variationen der kreativen Ideen zu entwickeln und berichten mir voller Stolz davon in den wöchentlichen Berichten. Beispiel für solche wöchentliche Berichte Wichtige Bestandteile des Programms sind auch Musik, Gesang, Tanz, das Dramatisieren von Geschichten und sportliche Betätigung. Filmsequenz aus einer Unterrichtsstunde Aus Abfallmaterial basteln sie Spielzeuge, aus alten Lappen knüpfen sie Seile oder formen Bälle für den Turnunterricht. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Beispiele Wir haben natürlich unsere High School Studis nicht vergessen: Einige treffen sich im Slum zum Wiederholen des Stoffes und bekommen ebenfalls Mittagessen von uns. Die Universitäts- und Collegestudenten haben meist Fernunterricht über Whatsapp, daneben rackern sie sich ab, um etwas Weniges zum Unterhalt der Familie zu verdienen, was nicht immer gelingt. Viele von ihnen haben wir mit monatlichem Notgeld für die Familie bisher über Wasser gehalten. Leider geschah es wieder, dass Bagger der Bahngesellschaft ganze Läden- und Hüttenreihen entlang der Bahnlinie in Kibera dem Erdboden gleich machten, obwohl die Markierungen das nicht ankündigten. Ein paar Lehrkräfte und Studenten von uns verloren ihr ganzes Hab und Gut. Als sie am Abend heimkehrten, fanden sie ihre Hütte nicht mehr und alles war in Schutt und Asche! Auch da halfen wir übers Erste hinweg. Bild von einem unserer betroffenen Studis Eine langjährige kenianische Freundin von mir, Schwester Clare, Pflegefachfrau und Hebamme, arbeitet in einer abgelegenen Gebär- und Mütterstation im Massai Gebiet, wo das Corona Virus recht verbreitet sei. Die meisten von den jungen Frauen können die geringe Gebühr für den Spitalaufenthalt nicht bezahlen und haben kein Geld für Nahrungsmittel. Wir haben Sr. Clare ein paarmal je SFR 1000.- geschickt, damit sie den armen jungen Müttern helfen kann. Sie sendet uns dann eine detaillierte Liste mit den Ausgaben und den Unterschriften der Frauen. Mütterstation im Masai Gebiet Sr. Clare, die gute Seele für ältere “Aktuelles” hier klicken Falls das Dokument in Ihrem Browser nicht richtig angezeigt wird: Rechtsklick auf den Link -> Ziel speichern unter… So wird das Dokument auf Ihren Computer heruntergeladen und kann mit dem Adobe Reader © geöffnet werden.
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Aktuelles

November 2023

Das Schuljahr ging Ende Oktober zu Ende, so dass nun gute 2 Monate unterrichtsfrei sind. Das heisst für die Slumkinder, dass sie keine Beschäftigung und auch keine regelmässigen Mahlzeiten haben. Wir beschlossen - wie schon früher –, wieder ein Ferienprogramm mit Mittagessen in allen 8 Schulen zu organisieren. Die Lehrkräfte sind gerne bereit mitzumachen und bieten den dankbaren Kindern musische Aktivitäten an: Singen, Tanzen, Zeichnen, Dramatisieren usw. Kurz, alles, was Spass und Freude macht. Das sind Bereiche, die im normalen Schulalltag zu kurz kommen. Die Lehrkräfte berichten, dass bei vielen Kindern versteckte Talente sichtbar würden. Kinder einer unterstützten Primarschule machen sich bereit, um ausgelassen zu tanzen. Die Köchinnen bereiten das Essen für die Kinder auch während den Ferien zu, denn sowohl sie wie auch die Lehrkräfte haben während den Ferien eine schwierige Zeit, da sie kein Einkommen haben: keine Schulgelder bedeutet kein Geld für Löhne. Wir bezahlen ihnen allen ein kleines Feriengehalt und sie dürfen an den Mahlzeiten teilnehmen. Mittagessen in einer der unterstützten Primarschulen Nothilfe ist nach wie vor wichtig: Jackline besucht fast täglich sowohl die Schulen als auch alleinstehende Mütter im Slum, die leider nur ab und zu eine Tagesarbeit finden und so oft kein Geld fürs tägliche Essen haben. Sie gibt ihnen einen Batzen für Nahrungsvorräte. Im kommenden Januar reisen Christoph Künzli und ich, Heidi Brenner, nach Kenia, um wieder tagelang mit Jackline im Slum unterwegs zu sein und die liebenswürdigen Menschen anzuhören.

Juli 2023

Die wirtschaftliche Lage in Kenia ist für viele der Ärmsten lebensbedrohend. Viele haben kein Geld, um das teuer gewordene Essen zu kaufen. Selbst für die leidgeprüften und friedfertigen Kenianer ist die Schmerzensgrenze überschritten. Die Spannungen und Demonstrationen nehmen zu und viele haben Angst vor Unruhen und Gewalt von Seiten der Polizei und des Militärs. Unsere Hilfeleistungen für die 8 Slumschulen mit gegen 2’000 Kindern und 70 Lehrkräften sind nach wie vor dringend nötig und sehr willkommen. Sie alle und auch Eltern und Betreuerinnen schätzen die nahrhaften gesunden Mahlzeiten für ihre Kinder sehr. Unsere kenianische Mitarbeiterin betreut die Schulen engagiert, organisiert die Nahrungsmittel und deren Verteilung und kontrolliert, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Sie ist fast täglich mit Heidi in Kontakt. Noel ist ein sozial sehr engagierter Schulleiter Reis mit Green Grams (eine Art von Bohnen) Wir erhalten monatlich von den SchulleiterInnen einen genauen Rapport. Da für viele Kinder keine oder nur sehr geringe Schulgelder bezahlt werden können, reicht es für die Lehrkräfte nur für einen Teil des winzigen Monatseinkommens. So haben wir beschlossen, einen Mindestlohn zu garantieren, der zwar immer noch kaum reicht zum Decken der monatlichen Kosten für Miete und Nahrung, aber mindestens die Not etwas lindert. Zur Zeit beläuft sich dieser monatliche Minimallohn auf 7'000 KES, was knapp SFR 50.- entspricht. Wir werden die fehlenden Schulgebühren wohl noch etwas stärker kompensieren müssen…. Brief von Schulleiter Noel vom 8.Juli 2023: Dear Mrs. Heidi, I really appreciate your assistance and thank you for the faithful support that you provide us with. I will get more information in details from Jackline concerning the assistance for our teachers who are earning below ksh7000. On the other hand we are trying really hard in pushing parents to fulfill their responsibility by contributing and paying the fees as required and we hope that they will contribute more hence forth. The meals have a wonderful and great impact on the children's health and most have shown a significant improvement in health. We are so greatful Heidi. Kind regards Noel Abrechnung der Israel Primarschule von Januar bis Juli 2023 - einfach hier klicken. Video Pimarschule Israel - einfach hier klicken Zudem helfen wir – wie schon letztes Jahr - vielen Haushalten im Slum mit Notgeld für Essen. Herzlichen Dank an alle, die unsere Unterstützung an die Ärmsten mit Spenden ermöglichen!

März 2023

Unsere Mitgliederversammlung verlief erfolgreich. Danke allen, die – zum Teil von weither – gekommen sind und interessiert mitgemacht haben. Vorläufig fahren alle Vorstandsmitglieder weiter. Carole Malik (ehemals Maertens) macht ein Jahr Babypause, denn sie hat vor kurzem Tochter Emily geboren. Allfällige Interessent*innen an aktiver Mithilfe im Vorstand sind willkommen. Voraussetzung für eine Aufnahme ist eine vorgängige Mitreise nach Nairobi, um unsere Mitarbeiterin vor Ort und unsere Projekte kennen zu lernen. Da wir seit der Corona bedingten Wirtschaftskrise in Kenia in 8 Primarschulen, mit gegen 2’000 Kindern, die Verpflegung organisieren, wollen wir sicher sein, dass die Mahlzeiten ausgewogen und gesund sind - auch wenn die Menu-Möglichkeiten beschränkt sind. Heidi nahm deshalb Kontakt auf mit der Saluta Coach AG, einem Start-Up der Uni Basel und erhielt eine ausgezeichnete Beratung und Evaluation. So können wir nun sicher sein, dass die zwei Menus, die neu abwechslungsweise gekocht werden, nahrhaft, protein- und vitaminreich sind und die notwendigen Mineralstoffe enthalten. Einen grossen Dank an die Saluta Coach AG, welche diese Beratung unkompliziert und kostenlos gemacht hat.

November 2022 (von Heidi

Brenner)

Vor wenigen Tagen kam ich aus Kenia zurück mit sehr gegensätzlichen Eindrücken und Gefühlen. Auf der einen Seite sind die unzähligen warmherzigen Begegnungen mit den Menschen im Slum von Kibra (neu für Kibera). Die Liebenswürdigkeit und die herzlichen Willkommensgesten sind überall spürbar: in den Primarschulen und den armseligen Hütten. Auf der anderen Seite ist das Elend, der Hunger und die Aussichtslosigkeit der meisten Menschen im Slum, die wie eine dunkle kalte Hülle alle -sie und uns- erstarren lassen. Die allgemeine Situation ist noch schlimmer als ich sie vor einem Jahr beschrieben habe (Bericht November 2021). Diesmal begleitete mich Christian Eisenhut, ein Sozialpädagoge von Interlaken, der die besondere Welt im Slum zum ersten Mal hautnah erlebte und seine Erfahrungen im untenstehenden Bericht beschreibt. Die Fotos sind von ihm. Wir waren stets mit unserer kenianischen Mitarbeiterin Jackline unterwegs. Ohne sie hätten wir wohl weder die Primarschulen erreicht noch aus dem Slum herausgefunden! Bei den Kleinen in der St. Charles Primary In der Hütter der Schulleiterin Mary Wir versorgen weiterhin 8 Slumschulen mit gegen 1'800 Kindern und 70 Lehrkräften mit täglichen Mittagessen. Das ist sehr wichtig, da für sehr viele Lernende und Lehrende das die einzige tägliche Mahlzeit ist. Wir besuchten auch einige Mütter in ihren Hütten. Überall ist das Hauptproblem der Hunger! Wir konnten in diesem Jahr noch mehr Nothilfe leisten als im letzten Jahr, da wir eine sehr grosse Einzelspende speziell zu diesem Verwendungszweck erhalten haben. An einem Tag besuchten wir auch das GENTIANA Technical College von Peter Baumgartner in Kawangware, einem anderen Slum von Nairobi. Die Elektriker werden dort nach dem Massstab einer schweizerischen Lehrwerkstätte mit sehr viel praktischen Übungen ausgebildet. Seit Jahren bezahlen wir willigen Schulabgänger*innen die Kosten für die zweijährige Ausbildung: neben den Schul- und Examensgebühren auch die monatlichen Kosten für Miete und Essen. Dabei handelt es sich um Darlehen, von denen sie später einen Teil zurückzahlen müssen. Im GENTIANA Technical College bei den Elektrikern und bei den Einzelgesprächen mit ‘unseren’ Lernenden Ich habe auch wieder alle unsere Lernenden und Studierenden – ehemalige und jetzige – an mehreren Tagen zu einem Treffen mit Lunch eingeladen. Das wird immer sehr geschätzt, kann man doch bei dieser Gelegenheit der Swiss Mum im Einzelgespräch über die Sorgen berichten und sie um Rat fragen. Zusätzlich kann man ein leckeres Mitttagessen mit anderen geniessen und Erfahrungen austauschen. Der Besuch im Kinderheim TANIA, wo Kinder mit speziellen Bedürfnissen ein Zuhause finden, durfte nicht fehlen. Wir unterstützen das Heim ja nach wie vor mit monatlichen Beträgen an die laufenden Kosten, was für das Leiterpaar Jennifer & Joseph eine grosse Hilfe ist. Diesmal halfen wir auch das wichtige Wasserloch wieder funktionstüchtig machen: Die Pumpe und der Schacht mussten erneuert werden. Zusammen mit amerikanischen Freunden von TANIA bezahlten wir die Instandstellung. Jennifer & Joseph hatten auch eine Überraschung bereit: nach dem eindrücklichen Besuch der verschiedenen Schulklassen – z.T. schwer beeinträchtigte Kinder, andere in Normalklassen - durften wir auf dem grossen Landwirtschaftsgelände je ein Macadamia Nussbäumchen setzen! Spezialklasse im TANIA Jackline, Jennifer, Christian, Joseph, Heidi und Bruno Christian und ich machten mit Jennifer & Joseph eine viertägige Reise nach Meru, ihrem Herkunftsbezirk, und rund um den Mount Kenia, wo wir viele ihrer Jugendorte und Verwandten besuchten. Es war spannend und zugleich beruhigend, dass es doch Gebiete in Kenia gibt, die von der furchtbaren Dürre verschont und fruchtbar sind. Herrliche Chabisköpfe in Meru bei Josephs Bruder Kleiner Markt in der Nähe des Mount Kenia Was für eine ungerechte Welt! Es hätte genug Gemüse und Früchte, aber leider können die Ärmsten in den Slums sie nicht kaufen, da ihnen das Geld fehlt! Hier finden Sie den Reisebericht von Christian Eisenhut. WICHTIG: IN EIGENER SACHE Wir vom Vorstand haben uns schon länger Gedanken zur Zukunft von CHaCHaCHi gemacht. Nun haben wir beschlossen - nach 16 Jahren - auf Ende 2023 Nachfolger*innen zu suchen, die den gut eingespielten Verein weiterführen möchten. Mit unserer kenianischen Mitarbeiterin vor Ort haben wir eine langjährige, sehr zuverlässige und vertrauenswürdige Mitarbeiterin, die alles bestens kennt. Natürlich würden die Nachkommenden sorgfältig eingeführt und begleitet werden. Bitte meldet Euch bei Heidi Brenner, wenn Ihr Interesse hättet, eine sinnvolle und dankbare Aufgabe zu übernehmen, oder jemanden kennt, der/die geeignet wäre.

August 2022

Oh herrjeh! Da ist uns doch untergegangen, seit dem letzten Bericht von Heidi unser ‘Aktuelles’ zu aktualisieren! Das tut uns leid…. Schon bald steht der nächste Besuch unserer Präsidentin in Kenia bevor. Leider hat sich die ökonomische Situation in den Slums und landesweit noch verschlechtert. Seit 2007, als wir starteten, war die Notlage nie so gross wie jetzt und eine Besserung ist kaum in Sicht. Sehr viele leiden Hunger. Unsere Mitarbeiterin Jackline, die praktisch täglich in Kibera unterwegs ist, berichtet, wie weh es ihr tue, den hungernden Menschen zu begegnen und wie erleichternd es sei, ihnen Notgeld für Nahrungsmittel geben zu können. Wir haben alle unsere Projekte am Laufen, geben aber sehr viel Geld zusätzlich für Nahrung und Nothilfe aus. Die Kinder und Jugendlichen brauchen etwas im Magen, um lernen zu können. So sind die Mahlzeitenprogramme an ‘unseren’ 8 Primarschulen - mit gegen 2'000 Kindern - weiterhin essenziell und alle werden satt, dank unserer Spender*innen.

November 2021

Vor ein paar Tagen kam ich von Kenia zurück. Endlich konnte ich wieder mal ‘unsere’ Kinder und Jugendlichen besuchen und im Slum von Kibera die Lebensumstände der Ärmsten erfahren. Die Corona-Krise und die Lockdowns haben die meisten verzweifelt und noch bedürftiger gemacht. Die Wirtschaftskrise ist allgegenwärtig. Die alleinstehenden Mütter finden nur selten Gelegenheit, in einem Privathaushalt putzen oder waschen zu können und haben somit kein Einkommen, um Essen zu kaufen und ihre Kinder zu ernähren. Einige sind erfinderisch: Die Mutter macht Briketts aus Holzkohleresten Unzählige Hütten müssen neuen Strassen weichen Die privaten Slum-Primarschulen erhalten immer noch keine Nahrungsmittel mehr vom WFP (Welternährungsprogramm der UNO), obschon es bitter nötig wäre. So fährt fort, ca. 1'700 Kindern und 65 Lehrkräften in 8 Slumschulen die Mittagessen zu bezahlen. Dies ist für gut die Hälfte der Kinder die einzige tägliche Mahlzeit. Unsere Mitarbeiterin Jackline kontrolliert nach wie vor wöchentlich, ob die Kinder im Gegenzug nicht nach Hause geschickt werden, wenn noch Schulgebühren ausstehen.

Reis und Kohl für alle….

… und danach werden die Pfannen

gereinigt….

Es gibt weniger Gelegenheitsjobs als vor Corona und zum Teil wurden die niedrigen Löhne noch bis zu 50% gesenkt! Ich war ein paar Tage im Slum unterwegs, um alle 8 Primarschulen zu besuchen und in viele Hütten reinzuschauen, um die Sorgen der Mütter, Väter oder Guardians (Pflegeeltern) anzuhören. Es war äusserst bedrückend zu hören und auch zu sehen, dass die grösste Sorge der Betreuenden darin besteht, Essen nach Hause bringen zu können. In keiner einzigen Hütte gab es etwas Vorräte! Ich habe alle unsere Lernenden und Studierenden – ehemalige und jetzige – zu einem Treffen mit Lunch eingeladen. An drei Tagen kamen fast alle, zum Teil von weither. Sie wollten wieder mal live mit der Swiss Mum sprechen und nicht nur per Mail. Es ist eindrücklich, wie sich viele zu verantwortungsbewussten jungen Frauen und Männern entwickelt haben. Für viele war / ist der Berufseinstieg nach der Ausbildung schwierig, da einfach zu wenige Jobs vorhanden sind. Viele bemühen sich auch, den Anteil des Darlehens, den sie zurückzahlen müssen, abzustottern. Ein paar unserer Studis beim Lunch Agnes und Hudson sind zertfizierte Primarlehrer und unterrichten mit viel Liebe zu den Kindern Wir hoffen alle, dass sich die Situation in Kenia normalisiert und viele neue Arbeitsstellen geschaffen werden.

März 2021

Wir möchten allen Mitgliedern und Gönner*innen ganz herzlich danken, dass sie uns in der Corona Krise sehr grosszügig unterstützt haben. Lieder können wir dieses Jahr die Mitgliederversammlung nicht wie üblich mit geselligem Zusammensein verbinden. Wir senden allen unseren Mitgliedern die Unterlagen elektronisch zu und danken für das Verständnis und die schriftliche Stimmabgabe. Wir konnten im letzten Jahr viel Nothilfe leisten - vor allem für Essen aber auch für unsere Lernprogramme (siehe Jahresbericht 2020 und unten Aktuelles). Wegen des ausserordentlichen Jahres haben wir unser Budget stark überzogen (siehe Jahresrechnung 2020). Wir fahren vorläufig weiter mit Nothilfe, da die wirtschaftliche Situation vor allem für die Ärmsten schlimm ist und sie oft keine Gelegenheitsjobs finden können. Alle Kinder sind nach fast 10 Monaten wieder in der Schule. Wir haben mit den Schulleiter*innen von 8 Slumschulen vereinbart, dass wir für alle - fast 1'500 Schüler und Schülerinnen - die Gebühren für die täglichen Mittagessen bezahlen. Alle Kinder haben so zu essen und werden nicht nach Hause geschickt, wenn die Eltern die Schulgebühren nicht pünktlich bezahlen können. Jackline besucht die Schulen unangemeldet zwei- bis dreimal wöchentlich, um zu kontrollieren, ob sich die Schul-Verantwortlichen an unsere Abmachung halten. Auch die High School Studis sind seit Januar wieder in ihren Klassen. Die Lernenden an technischen Colleges (Lehrwerkstätten) haben ebenfalls wieder mit regulärem Unterricht begonnen. Alles scheint fast den normalen Lauf zu nehmen.

November 2020 (verfasst von Heidi

Brenner)

Die Situation in Kenia hat sich seit meinem letzten Bericht vom August leider wenig verändert. Obschon eine grosse Angst vor dem Corona Virus herrscht, habe ich von keinem einzigen tödlichen Fall in den uns bekannten Kreisen gehört. Viele meinen: „Wir sterben eher an Hunger als an Covid- 19.“ Immer noch ist es für die Menschen im Slum enorm schwierig, Gelegenheitsjobs zu finden, um das tägliche Essen zu kaufen und die Mieten zu bezahlen. Wir verteilen nach wie vor Nothilfegeld an Familien im Slum und an unsere Studenten. Zwei Familien, die von uns unterstützt werden. Die Primarschulen und die High Schools haben Anfang November die obersten Klassen zum Unterricht aufgeboten, alle anderen werden voraussichtlich im Januar 2021 wieder starten. Unsere Lernprogramme in 8 Zentren in Kibera laufen noch bis Ende November. Da im September die Gruppengrösse auf 25 Kinder erweitert werden konnte, profitieren seither circa 2’000 Kinder vom Unterricht und den Mittagessen. Weitere 1’000 Kinder (aus früheren Lerngruppen) dürfen weiterhin zum Mittagessen kommen. Zum Glück haben wir ein finanzielles Pölsterchen, denn unser Budget wird in diesem Nothilfe-Jahr stark überzogen werden. Ich habe mich seit Beginn dafür eingesetzt, dass der Unterricht für die Vorschul- und Unterstufenkinder spielerisch und kreativ sein soll. Die kenianischen Lehrkräfte und unsere Studenten hatten wenig Ahnung von modernen Unterrichtsformen. Ich konnte ihnen dann Ideen und praktische Tipps geben, mit denen sie den Unterricht abwechslungsreich und spannend für die Kinder gestalten können. Gerade die relativ kleinen Gruppen laden zum Ausprobieren von neuen Ideen ein. Die Lehrkräfte von Kisumu Ndogo und Gatwekera; davon 4 Studenten von uns Jede Woche erhalten die Lehrkräfte ein paar konkrete Anleitungen, wie man Sprachförderung und Arithmetik ohne Bücher, Wandtafel und spezifisches Material - dafür aber mit Spass - vermitteln kann. Da sie erleben, wie viel Freude die Kinder an den Übungen haben und sie diese immer wiederholen wollen, sind auch die Lehrkräfte enthusiastisch. Sie haben angefangen, selber Variationen der kreativen Ideen zu entwickeln und berichten mir voller Stolz davon in den wöchentlichen Berichten. Beispiel für solche wöchentliche Berichte Wichtige Bestandteile des Programms sind auch Musik, Gesang, Tanz, das Dramatisieren von Geschichten und sportliche Betätigung. Filmsequenz aus einer Unterrichtsstunde Aus Abfallmaterial basteln sie Spielzeuge, aus alten Lappen knüpfen sie Seile oder formen Bälle für den Turnunterricht. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Beispiele Wir haben natürlich unsere High School Studis nicht vergessen: Einige treffen sich im Slum zum Wiederholen des Stoffes und bekommen ebenfalls Mittagessen von uns. Die Universitäts- und Collegestudenten haben meist Fernunterricht über Whatsapp, daneben rackern sie sich ab, um etwas Weniges zum Unterhalt der Familie zu verdienen, was nicht immer gelingt. Viele von ihnen haben wir mit monatlichem Notgeld für die Familie bisher über Wasser gehalten. Leider geschah es wieder, dass Bagger der Bahngesellschaft ganze Läden- und Hüttenreihen entlang der Bahnlinie in Kibera dem Erdboden gleich machten, obwohl die Markierungen das nicht ankündigten. Ein paar Lehrkräfte und Studenten von uns verloren ihr ganzes Hab und Gut. Als sie am Abend heimkehrten, fanden sie ihre Hütte nicht mehr und alles war in Schutt und Asche! Auch da halfen wir übers Erste hinweg. Bild von einem unserer betroffenen Studis Eine langjährige kenianische Freundin von mir, Schwester Clare, Pflegefachfrau und Hebamme, arbeitet in einer abgelegenen Gebär- und Mütterstation im Massai Gebiet, wo das Corona Virus recht verbreitet sei. Die meisten von den jungen Frauen können die geringe Gebühr für den Spitalaufenthalt nicht bezahlen und haben kein Geld für Nahrungsmittel. Wir haben Sr. Clare ein paarmal je SFR 1000.- geschickt, damit sie den armen jungen Müttern helfen kann. Sie sendet uns dann eine detaillierte Liste mit den Ausgaben und den Unterschriften der Frauen. Mütterstation im Masai Gebiet Sr. Clare, die gute Seele für ältere “Aktuelles” hier klicken Falls das Dokument in Ihrem Browser nicht richtig angezeigt wird: Rechtsklick auf den Link -> Ziel speichern unter… So wird das Dokument auf Ihren Computer heruntergeladen und kann mit dem Adobe Reader © geöffnet werden.